Samstag, 14. August 2010

Dritte Onkelznacht am Kiessee in Schildow bei Berlin....

Und wer ist mit dabei? Butsch!

Wir also der Opener auf diesem Open Air…Wie sagte mal ein schlauer chilenischer Bassist? Es gibt fünf Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst, Winter und Open Air Konzerte. So war es dann auch…Olle Petrus beschert uns seit Wochen Temperaturen weit über 30 Grad und Sonne satt…Nur heute giesst es wie aus Kannen. Erste Gedanken nach’m aufwachen : Wie der Proberaum aussieht, will keiner wissen – UND: können Onkelzfans schwimmen???






Akribische Zeitplanung im Hause Smikey. „Ey ToM, lass uns mal gegen 13 Uhr losfahren!“ KLAR!!!!!! Die tückische Haarpomade in Kombination mit Hochgeschwindigkeitsklebespray auf SMikey’s Kopf sah das etwas anders. Also, Kopp auswaschen und von vorne bitte!

Mit einer halben Stunde Verspätung verlassen die beiden also das Anwesen von Smikey in Richtung Einkaufsmöglichkeit. Getränke, neue Schuhe für mich, n’ Doppelpack Fackeln für unsere feuerspuckenden Begleiterscheinungen von „Tasty Toxic“ am heutigen Abend stehen auf dem Zettel und die Radatten der Karten aus dem VVK mussten wir ja auch noch von der Bank holen. Letzteres fiel aus – Servercrash! Das gibt’s doch gar nicht! Ihr denkt, das ist nicht nicht zu toppen? Weiterlesen wird eines besseren belehren…

Dem Zeitplan schon mal gehörig in den Ar*** getreten, kommen wir zwei am Proberaum an. Soweit so gut. Wir haben auch beide den Schlüssel zu unserem Raum dabei, aber das Zeug steht ja jetzt in einem anderen Raum ( remember: Wasserschaden!!!). Na? Wo ist der Schlüssel? Kleiner Tipp: blau, five-pocket style, Bundweite 34. In Smikey’s Hose. Padautz! Also alles auf Anfang. Zurück nach Hause, Schlüssel holen. Wir Ossi’s sind eigentlich bekannt für unsere Pünktlichkeit, wurden aber heute wieder mal vom Westen überholt. Alle schon vor Ort. Ausser Alex… Der spielt zuhause lieber noch an seinem neuen Fellknäuel namens Katze rum.

Mein lieber Herr Gesangsverein. Wir haben es tatsächlich geschafft in Schildow anzukommen. Aufbauprobleme haben auch hier Halt gemacht. Der Regen verzögerte alles. Dämlicher Penner der!!! Wir helfen wo wir können. Bühnendach hochkurbeln, Bühnendach runterkurbeln und wieder hoch, bis es dann endlich mal da war, wo es hingehörte. Den Bühnengraben begrenzen wir eben noch mit Hilfe einiger Lagen Viereckfichte und einem Hammer im Boden, verschrauben das Ganze quer und nennen es….Tadaaa: ZAUN! Sieht n’ bisschen aus wie auf’m Rodeo.

Der Aufbau verzögert sich und so langsam frage ich mich, ob wir denn heute überhaupt noch zum Zug kommen. Klar, wird schon…Kurz vor 19 Uhr – kein Soundcheck in Sicht – die Frisur sitzt – wir auch – nämlich rum. Kurz darauf erfahren wir auch, warum es hier nicht weitergeht. Es gibt ja nicht nur Wasser von oben. Nein, es gibt auch noch jemanden, der uns heute in die Suppe spucken möchte. Strom, der olle Griesgram! Der FI-Schalter im Hauptkasten, ist etwas schwach ums Herz für die wirklich krass ausgestattete Bühne und springt nach Lust und Laune raus und rein. Die Techniker bekommen das aber recht zügig in den Griff und so schallen erste Töne aus der PA. Dit jibt heut ordentlich wat uff die Hörmuschel Leute! Schön laut, schön krachig. So lieben wir den Rock. Nur blöd war, dass schon die ersten gefühlten hundert Gäste auf dem Acker waren. Gut, was willste machen? Kannst sie ja nicht ewig warten lassen. Bruno (Gitarrist von D+D) verkündet jenes auch von der Bühne. Verständnis ist die Folge.

Es wird kurzerhand Flatterband gespannt, welches den Wartenden signalisiert, dass es noch nicht vor die Bühne geht. Auch das wird akzeptiert. „Ey Schlagzeugerkollege. Wenn du willst, kannst du jetzt umbauen.“ sagte Stefan zu mir. Mach ich!!! Endlich ruff da…Schönes Set, was er da hat, wirklich schön…Benny muss heute zur Abwechslung mal gar nichts machen, ausser ein Kabel in die Klampfe stecken. Oh Wunder. Es läuft.

Wir verzichten auf einen Soundcheck. Wir vertrauen den Technikern und wie sich später herausstellt, sollten wir damit gut fahren. Klasse Jungs!! Dieses Warten nervt...Gehört aber dazu. Warten, Beine vertreten, was trinken, was essen und wieder warten. Dann geht alles ganz schnell. Bruno fragt: “Jungs, seid ihr soweit startklar?“ Bejahend nicken wir. Kaum haben die Secu’s das Flatterband entfernt, füllt sich der Platz vor der Bühne, dass man denkt im Zeitraffer zu leben. Hoppla, voll!

Die Ankündigung geht runter wie Öl sag ich euch! „ Eine der besten Bands, die ich in der letzten Zeit kennengelernt habe.“ hören wir von der Bühne. Kurzerhand ein neues Ritual eingeführt. Alle noch mal einschlagen und 1,2,3,4 Hauptstadtlaerm gerufen, verfatzen wir uns dahin wo wir hingehören. Auf die Bühne! Das Publikum ist weg!!!!!Hilfe!!!! Ich kann nichts mehr sehen. Gefühlte 10 Nanosekunden später, sehe ich auch meine Bandkollegen nicht mehr. Wo sind denn alle hin? Die Nebelmaschine ist der Übeltäter…Die ist so fett, dass man kaum die Hand vor Augen sieht, geschweige denn die Trommeln wo man raufhauen soll…

Also Intro und ab die Post. Wenig später bemerke ich, dass gar kein Mikro an meiner Snare ist. Klemm ich es eben wieder ran. Das Ganze wiederhole ich später noch einmal. Der Videobeweis zeigt, dass es trotzdem laut genug war. Die Leute sind auf unserer Seite und fegen uns mit ordentlichem Applaus und unterstützenden Chorgesängen durch unser Set. Jenes mussten wir heute etwas frisieren, da die Zeitverzögerungen im Vorfeld natürlich nicht zuließen, das komplette Prozedere nach hinten zu verlagern. Uhrzeitbegrenzung bleibt eben Uhrzeitbegrenzung.

Also kürzten wir etwas. Ist doch kein Problem. Bunte Lichter, Nebel, geiles Publikum. Nette Leute. Was wollen wir mehr?? Auch unserer Maike (Booking) , die extra angereist ist, hat es gefallen und wir waren froh, dass du da warst…Ein bisschen was aus unserer Butschklamottenkiste sind wir auch wieder losgeworden. Benny hat jetzt n Fan mehr und die Band ein paar mehr als Benny… So feiern wir danach mit „Dirk und Durstig“ geschlagene 2 Stunden und 15 Minuten eine Riesenparty. Zu der Band muss man nichts sagen. Was die aus der ganzen Nummer da machen, ist ein Applaus bis zum Mond wert! Tequilarunden ins Publikum und eine richtig geile Show. Besetzungswechsel auf der Bühne und und und…

 
Wir freuen uns darauf, die Jungs noch mal unterstützen zu dürfen. Leute, das war ein bombastischer Abend, der trotz des ganzen Desasters super funktioniert hat und was ihr da aus dem Boden stampft, davor können wir nur unsere Hüte ziehen. Mehr als 700 Menschen auf dem Gelände war eine Zahl, die ich hörte. Jungs, ihr habt richtig was gerissen und dem Rockolymp gezeigt, dass das DIY-Verfahren einfach aufgehen kann…

1 Kommentar:

  1. Also,danke für die Blumen...Wir lieben die Onkelz und das merken die Fanz...die kann man nicht verarschen.
    Es ist natürlich mutig vor Leuten zu spielen die lieber Mexiko brüllen als Butschland...aber was nicht ist kann ja noch werden!!!
    Eine Bühne auf die grüne Wiese zu stellen kann immer zum Problem werden...aber genau das ist Rock & Roll!!!Ich liebe diesen Scheiss ;-))
    Man sieht sich immer 2x...in diesem Sinne auch ein Blümchen an euch.

    Auf gute Freunde Gruzz Dirk

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