Dienstag, 20. September 2011

18.09.2011 - Butsch beim Open Air in Callenberg


Open Air in Callenberg – Klappe die zweite

Nachdem wir letztes Jahr schon dem Open Air in Callenberg beiwohnen durften, freuten wir uns dieses Jahr so dermaßen auf diese Veranstaltung – weil heimischer und freundlicher, geht es wohl nirgendwo zu. Hier können andere Festivals und Veranstalter echt noch was lernen…also schnappt euch mal euren Geldbeutel und unterstützt mal richtig gute Arbeit! Befehl!Kontovollmacht!!!
So – genug geschleimt, jetzt kommen die harten Fakten unterm Tisch hervor…

2 Tage, 9 Bands, 300 Tonnen gute Stimmung, 200 Liter Regen pro Quadratmeter und demzufolge Schlamm in Hülle und Fülle. 

Freitag:

Ein kleines unerschütterliches Dorf in der Nähe von Berlin 8:30 Uhr am Morgen – der Wecker klingelt. Doch zwei müde Krieger leisten dem Klingeln, mit geschlossenen Augen, Widerstand. Kai und ich pennen einfach weiter – bis halb elf… reicht ja…aufstehen, Kaffee schlürfen, dem Social Network mitteilen, dass wir gleich die heiligen (Schwimm)hallen chez Graf ToM verlassen, dann packen und los. Es ist 12.30Uhr. Unser Benny sitzt schon auf heißen Kohlen und wartet auf uns. Wir fliegen Gevatter…Google navigiert uns fröhlich zum größten Stromanbieter Deutschlands – warum – ist egal…Leute was dort abgeht und welch Flachzangen dort Kunden bedienen dürfen, geht auf keine Kuhhaut. Weiter zur nächsten Anlaufstelle – Kaufland in Reinickendorf. Freitagnachmittag – eine Katastrophe. Azubis türmen, Abteilungsleiter helfen und andere werden ausgerechnet an der Kasse eingearbeitet, wo wir uns anstellen. Könnt ihr das nicht am Sonntag machen oder ihr schließt die Kasse und regelt das mit fiktiven Einkäufen??? Na ja bis drei zählen – Elfenmodus! Alles gut, alles verstauen und nun endlich ab zu Benny. Folglich den langen Ritt über die Stadtautobahn – unser persönlicher Highway to hell - und los geht es…Oder auch nicht – Stau! Positiv sehen, wir könnten auch innem Cabrio sitzen und es könnte schneien…Die Fahrt über die Piste gestaltet sich mit Vorfreude auf das morgige Ereignis – denn einerseits freuen wir uns darauf, die Bude wegzuballern und Pawel anständig zu begrüßen und auf der anderen Seite, wissen wir bereits, dass der halbe Berliner Mob ebenfalls dort aufschlagen wird. Hauptstadtlaerm ist überall…

Kai:
„Auf der ganzen Fahrt haben sich dann Rückbank-Cowboy Benny und Beifahrer-Sheriff ToM mit ner „Astra – Kiste“ angelegt. Endergebnis: Die Kiste hat knapp gewonnen. 13:11. Ihr Lutscher;-)“

Ankunft in Callenberg kurz nach 19 Uhr – dumm aber glücklich, freuen wir uns endlich wieder hier zu sein…Wir inspizieren das Gelände und gehen bekannte Hände schütteln und umärmeln…Nu denn die erste Partynacht ist eröffnet. Wir verteilen uns und plaudern schon mit so einigen Ankömmlingen unter anderem  BeckZ und André, die uns auch begleiten und unterstützen…

Das Wetter ist wirklich gut und auch die heutigen Bands, lassen nicht zu wünschen übrig. The gods made Heavy Metal. Ich unterhalte mich sehr nett mit dem ortsansässigen Tontechniker. Nach einiger verstrichener Uhrzeit, Grillfleisch, einer wiedermal dem Fegefeuer ähnelnden Feuertonne (dein Futter gibt’s am Sonntag) verziehen wir uns in unsere Kojen – morgen wollen wir schwimmen gehen, um wenigstens mal halbwegs etwas abzuschalten. Nächster Tag – die Sonne scheint und wir lassen uns selbige auf unsere älteren Rüben leuchten. Abflug – Schwimmbad finden – Butsch will planschen.   

Na hoppala  - das Tor ist verschlossen. Keiner will aussteigen. Also nutze ich die von einem Fließbandmitarbeiter in den BMW  eingezimmerte Mööpvorrichtung. Dustin vom Haus erbarmt sich uns zu öffnen, dafür soll er später fürstlich belohnt werden – versprochen.

Eine Chlorbadewannenbude fanden wir, dort jedoch war eine geschlossene Veranstaltung. Also schippern wir einfach einen Ort weiter. Oder waren es zwei? Egal is eh alles nich so groß aber verfahren kann man sich trotzdem...Ankunft am Hallenbad Burgstädt und auch dort ein wirklich netter Empfang. Zwischenzeitlich überlegen wir ob wir das Schwimmbad gegen die hauseigene Bowlingbahn tauschen sollen. Ähhh Nein! Also rin in die Badeklamotte und ab ins kühle Nass! Wie anstrengend schwimmen ist und das sämtliches Konditionstraining immernoch zu wenig ist, merke ich nachdem der böse Vater Schnappatmung nach den ersten 2 Bahnen einsetzt. Pause - pöbeln und Benny versuchen, dazu zukriegen, sein Sprudelbad zu verlassen. Kiek ma an – ne Rutsche:-) Da jehn wa jetz hin! Da drin isses dunkel wie im Bärenarsch. Aber nachdem sich ein todesmutiger Ureinwohner Burgstädts kopfüber in die sprichwörtliche Hölle stürzt – scheiß drauf – wir sind Großstadttussen und machen das jetzt. Du siehst da drin wirklich gar nichts, außer rote LED’s und ja das wars. 

Kai:
„Memo an mich: Das sollte man mal öfter machen. Bis auf den Sturz auf den Fliesen. Haltungsnote: 6 Schmerz: 10!“

Unten angekommen, zurück ins Sprudelbad. Ein jung anmutender Fisch steuert zielgerichtet, mittels Schnorchel, auf uns zu und wir stellen fest, dass Fans immer jünger zu werden scheinen – Scherz. Nach ca. 80 Minuten haben wir dann die Faxen dicke vom vielen Geschwimme. 

Uns überkommt das Hungergefühl…In diesen Nestern schließt Edeka bereits um 12 Uhr mittags, alles andere hat zu, also düsen wir mit dem Fadenkreuz auf der Motorhaube…na? Wohin? Zu Kaufland – bäääääääähhhhhhhhhhhhhh. Ich hasse dieses Geschäft.  Egal – wir brauchen Futter. Vorher aber okkupieren wir den nächsten Burger King – Fleischbrötchen mit Imperialistenbrause und Kartoffelstöckern bitte. Zurück nach Callenberg wo mittlerweile auch Paul und Pawel hingefunden haben. Juhu wir sind komplett und unser Equipment ist auch da.Auch Jana und SMikey sind da. Wie geil… 

Allgemeine Ratlosigkeit schleicht sich sowohl bei uns als auch bei den Jungs von „Daisy und die Frittenbude“ ein – Soundcheck war heut morgen noch anders abgesprochen. Nun heisst es, mit der Band zusammen vor deren Auftritt. Na was denn nun? Wir warten und warten und offenbar soll die Ansage vom Nachmittag Bestand haben. Der angestrebte Mittagsschlaf fällt dann auch aus. Wir erfahren, dass wir ca. 23 Uhr spielen werden. Ist okay –  Soundcheck mit den Fritten. Die Leute glotzen wie hundert Meter Feldweg weil wir jetzt da stehen und nicht die Saftschubsen aus Chemnitz. Noch komischer ist es dann, als die Fritten kurzfristig ihren Gig absagen wollen. Warum – lassen wir an dieser Stelle unerwähnt. Sie spielen und das zählt – die sind halt einfach geil! Den Dekorationsmodus beendet, finde ich den Weg zurück zum Festzelt und es fängt dezent an vom Himmel zu tröpfeln. Na Petrus du Flasche – heute wirst du uns damit eher helfen. Hahaha Knackwurst!!! Dieses Mal bist du der Gelackmeierte! 

Das Konzert unserer Freunde neigt sich dem Ende und nu kommt die große Überraschung. Sie stimmen Butschland an…Sie spielen es saugeil bis zum Solo und beenden ihr Konzert mit einem Sprechchor. Wir entern das Holzbrett und übernehmen. Was soll ich sagen? Irgendwie entsteht das Gefühl, dass es da unten kein Halten mehr gibt. Tanzen, lauthalses mitsingen und eine geile Stimmung danken uns. Ey Leute – mich überkommt gerade wieder eine Gänsehaut, während ich diese Zeilen schreibe. Folgend, lassen Asche von morgen und Parole Mensch verlauten, dass es hier nichts anderes gibt als immer mitten in die Fresse rein. KPM und unsere aktuelle Single Glücksritter ebenen uns den Weg von der Bühne mit einer Menge Geklatsche. Fast eine Stunde später, sechs Sticks ärmer und gefühlte 20 Liter leichter – verlassen wir die Bühne und bedanken uns für das eben gespielte Konzert. 

Es war uns ein inneres Schweinepflücken und ein gelungener Einstand für Pawel und Paul – der mittlerweile den Posten des „Nur – Bassisten“ verlassen hat. So Party bis zum Morgengrauen – wir sind durch, bis auf die Knochen. Kurz vor drei - klatschnass und dreckig wie ne Schlammpackung verzieh ich mich ins Bett – die anderen machen noch weiter. Am nächsten Morgen werde ich mit Fußballgesängen geweckt und, wie soll es anders sein, Aik hat das angezettelt – RATTE! Heimflug wird angestrebt nachdem wir alles verstaut hatten.  Ich verbrenne noch eben meine Schuhe – die sind fertig. Wir düsen getrennt wieder zurück. Benny und ich machen da weiter, wo wir aufgehört haben. Pawel verpennt die Ausfahrt und so landen wir für ca. 5 Minuten in Polen. Wir wollen die Chance nutzen und noch schnell Rauchstöcker organisieren. Als wir jenes Vorhaben in die Tat umsetzen wollten, waren wir aber schon wieder in Deutschland. Gut dann fahren wir eben nach Hause…Hip Hip Hurra – wir sind wieder hier in unserm Revier…Da war sie wieder die olle Wehmut. Können wir nicht einfach weitertouren? Rock’n’Roll forever…


Danke an Susi, Veit, Dustin, den Tonmann – dessen Namen ich leider vergessen hab. Allen Fans, Freunden die mit uns gereist sind ( Jana, BeckZ, Jessi + Vater, Dirk + Freundin, Robert, SMikey und André), allen Merchkäufern. Allen, die beim diesjährigen Open Air dabei waren. Alle, die uns toll finden. Allen Bands – insbesondere den Fritten…Einfach Callenberg für diese wirklich genialen 2 Tage. Der Feuertonne – ich liebe sie. Es ist einfach nur toll mit euch…

Machts gut – bis zum nächsten…

Ich schließe mit einem Zitat: „Eine Band ist nur so gut, wie ihre Fans“ wer es gesagt hat, weiss ich nicht. Wenn es noch keiner gesagt hat, habe ich es soeben erfunden…

(ToM)