Sonntag, 16. Januar 2011

Neues Jahr – neues Glück? Denkste…..

Irgendwann im letzten Jahr muss wohl jemand von uns im Stillen „Lieber Gott – lass Scheiße vom Himmel fallen“ gebetet haben. Ganz leise und heimlich! Wenn das der Fall war dann können wir euch nur empfehlen: Betet! Betet was das Zeug hält, denn es geht tatsächlich in Erfüllung! Und der liebe Gott kennt auch keine „Guten-Neujahrs-Vorsätze“ denn er macht am 1. Januar nicht halt! Obwohl es für uns im ersten Moment so aussah.

Durch den massiven Wasserschaden unseres alten Proberaumes im letzten Jahr konnten wir ja nun leider nicht mehr so proben wie wir es eigentlich wollten! Es war nicht einfach! Der Vermieter interessierte sich einen Scheiß und trotz aller Bemühungen fanden wir in der Eile keinen neuen Raum. Also hieß es „Zahlemann und Söhne“ für jede einzelne Stunde die wir zusammen proben wollten in einem dieser mit High-tech ausgestatteten Räume wo das Schlagzeug sich wie ein Topfset aus Kindertagen anhört und jeder E-Gittarist das Grauen bekommt und ernsthaft über eine Alternative zu seinem elektronischen Instrument nachzudenken beginnt!

Aber dann kam ja Anfang Dezember endlich die feste Zusage das wir zum 1. Januar einen neuen Raum unser eigen nennen könnten! Und es klappte sogar alles recht reibungslos! Fantastisch! Okay, der Raum war jetzt dreimal kleiner als unser alter, aber das war Okay! Dafür war er ja auch billiger! Also wurde zwischen Weihnachten und Neujahr der Mietvertrag unterzeichnet! Himmel – was waren wir erleichtert! Endlich wieder regulär proben! Nicht jedes Mal all seine Instrumente von A nach B schleppen!

'ne nette kleine Bar
Im neuen Jahr – direkt nach dem Katze und Kater verschwunden war wurde das gute Stück dann eingeräumt und gepimpt! Der Musiker von heute braucht ja Inspiration und entsprechend einen Raum in dem er sich auch wohl fühlt! Das hatten wir dann nach 2 Tagen erreicht! Nur eines störte uns an dem kreativen Reich der Freude – die Eingangstür! Naja, es war nicht wirklich eine Eingangstür sondern eher ein Holzbrett aus dem Gründungsjahr des Hauses welches so bei 1910 liegen muss! Versteht uns nicht falsch – rein optisch ist das Haus in dem wir proben echt ein kleiner Leckerbissen! Sanierte Hütte, wunderschöner Altbau, im Eingangsbereich Stuck an den Decken – wo sieht man denn schon so was? Und vor allem was ganz neues: Es war alles sauber! Jede Etage hat seine eigene Küche mit allem drum und dran, ne kleine Bar und ein wirklich gemütlicher Aufenthaltsraum der es uns erlaubte endlich mal die Kippen während des Probens auszulassen und nicht 2-mal die Woche stinkend nach Hause zu torkeln. Fast perfekt – nur diese verdammte Einganstür zu unserem neuen Raum machte uns sorgen!

der Chill-Out-Treff
Bei der Übergabe hieß es dann: „Hey, macht euch da kein Kopp! Hier ist in den letzten 2 Jahren noch nie was passiert!“ Ach so, na dann! Trotzdem haben wir den Vermieter eine Mail geschrieben wo wir darauf hinwiesen das dieses Ding irgendwie keinen Schutz bieten würde wenn erstmal die rote Armee Berlin erreichen sollte! Es kam schnell Antwort! Mit 2 ganz wunderbaren Alternativen!

Alternative 1: Wir dürfen ein Brett hinter die Tür nageln!!! Okay, damit hätten wir das Problem schon mal gelöst das die Tür selbst 5 große milchige Plexiglasfenster beinhaltet die man gar nicht anfassen darf, da sie sonst rausgefallen währen! Aber wir waren uns sicher das potentielle Einbrecher genügend vom Denkmalschutz verstehen würden und somit diese Plastikdinger niemals anrühren würden! Aber diese Holzplatte hätte das Problem mit der morschen Türzarge nicht gelöst! Dazu kam dann…..

Alternative 2:Wir hätten oben noch einen Raum frei. Der ist sicherer – gleich groß wie eurer – und 10 Euro teurer.“ Häähhh? Da war es wieder das Musikbusiness! Es gibt keine klaren Regeln, nur Willkür und kompletter Wahnsinn! ABGELEHNT! Warum sollten wir für den gleichen Raum 10 Euro mehr bezahlen? Also verschoben wir das ganze erstmal auf Februar wo wir uns darüber einen Kopf machen würden! Ne’ Instrumentenversicherung wäre auch nicht so schlecht – obwohl wir nicht wussten ob uns bei der Tür überhaupt einer versichert hätte. Aber das hätten wir dann alles im kommenden Monat ausgelotet. Das war dann leider zu spät…..

Gestern war dann „Wochenendprobe“ angesagt! Auch neu für uns aber es ging nicht anders! Wir haben echt viel zu tun und von daher wurde das heilige Wochenende kurzerhand gestrichen! SMikey war als erster vor Ort! Gut das er die Außentür nicht mehr aufschließen musste, denn sie war schon offen! Erster Gedanke: „Ah, ich bin mal nicht der erste Trottel hier!“ Als ich dann vor unserer Tür zum Bandraum stand, war es plötzlich wie beim Gedanken an Sex – du tust nix, aber dein Puls geht trotzdem in die Höhe! Die Tür war zwar geschlossen, aber irgendwie wies unsere Zarge einen 3cm großen Spalt auf. Das ganze Holz war gesplittert. Komplett von oben bis unten! In diesem Moment dachte ich mir noch „Ham‚ses versucht die Idioten, aber sind nicht reingekommen!“ Mein Gefühl bestätigte sich als ich die Tür auch noch richtig aufschließen musste!

Tür auf, Licht an, Herz klopft! Der erste Blick in den Raum: Alles steht da wie wir es verlassen haben! Puhhh, Schwein gehabt! Aber Moment mal, hat Benny seinen neuen Amp (4 Wochen alt) etwa mit nach Hause genommen? Ein schneller Blick zu den Gitarren – alle da! Dann der Blick zu meinem Turm und Zack: da war er der Herzkasper! Mein ENGL-Amp hat sich gleich mit auf die Socken gemacht. Dazu gleich noch mein Multieffektboard samt Kabel! 2000€ in einem Augenaufschlag davonfliegen sehen! Aber interessant: meine Funkanlage stand da noch rum! Ein weiterer Blick auf den Bassturm bestätigte: Auch dieser Amp war weg! Klasse! GANZ GROSSES KINO! Und wie sich später noch herausstellte: ein Behringer Mikrofon fehlte auch! Ein BEHRINGER Mikro!!!! Diese Spacken! Mein Gott, da steckten 3 Mikros von Shure in den Stativen!

Tja, der Rest lief dann mit geknickten Gemütern! Kripo kam, machte Fotos und nahm ein paar DNA Spuren von den Klinkenkabeln die einst in den Amps steckten! Das gute daran ist das sie jetzt wohl Benny erstmal für zwei Jahre einbuchten werden, denn der hat den Stecker 1000 mal angefasst und wenn er sich die nächsten Tage nicht benimmt sagen wir einfach „Den kennen wir nicht“ :-) Hähä….

Tja, und nachdem sich alles wieder beruhigt hatte hieß es dann: den NEUEN Raum komplett wieder ausräumen, denn da drin kann’s ja jetzt nicht mehr stehen bleiben! Und somit wären wir jetzt wieder am Anfang der Geschichte:

„BUTSCH kommt in einen Laden! 12 Kilo Scheiße bitte! – Dürfen’s ein, zwei Kilo mehr sein? – ABER GERNE DOCH, WENNS NIX KOSTET!!!!“

[SMikey]